HUNDEHILFE EUROPA e.V.

 ❤️ Wir helfen Hunden in ganz Europa ❤️



Ein Hund soll her, aber woher nehmen???? (von Karsten Doll) 

JAKE im Schnee

Im Jahr 2018 entschieden wir uns als Familie, unseren Haustierzoo, der bis dahin aus Katzen und Kaninchen bestand, um einen Hund zu erweitern.
Wir hatten keinerlei Hundeerfahrung und betrieben zunächst mal einige Recherchen im Freundes- und Bekanntenkreis sowie natürlich im Internet. Relativ schnell hatten wir einige Kriterien festgelegt:
- Kein Schoßhündchen, aber auch keinen Riesen
- Keinen Welpen (unsere geringe Erfahrung in der Hundeerziehung wollten wir keinem Jungtier zumuten)
- Gerne ein Mischling
- Gerne aus dem Tierschutz
- Kein übermäßig jagdtriebiger Hund (der Katzen und Kaninchen wegen)
Ein Besuch im örtlichen Tierheim fiel ernüchternd aus. Fast alle Hunde dort hatten eine „Geschichte“ und waren „aus Gründen“ nur zur Abgabe in hundeerfahrene Hände vorgesehen.
Tierschutzhund und unerfahren - Das schien gleichzeitig nicht zu gehen.
Bald darauf erzählte mir ein Freund von Doro Krollmann und ihrer Arbeit bei der Hundehilfe Europa. Seine Hündin Jascha stammt aus Patras (Griechenland) und er war begeistert von der Hingabe, mit der die griechischen Tierschützerinnen vor Ort und auch ihre deutschen Pendants sich um die Betreuung, Rettung und Vermittlung der vielen Strassenhunde bemühen.
Ein Kontakt zu Doro war schnell hergestellt. Zum Glück stimmte die Chemie zwischen uns, denn ihren
 Job, herauszufinden, ob man Anfängern wie uns einen Hund anvertrauen sollte, nimmt sie richtig ernst. Da kommt auch schon mal die eine oder andere kritische Nachfrage, die im Sinne aller Beteiligten aber ebenso notwendig wie sinnvoll ist.
Schlussendlich zog nach einiger Zeit direkt aus Patras ein älterer Herr namens Jake bei uns ein und eroberte unsere Herzen im Sturm, obwohl (oder gerade, weil) er einige recht sonderbare Eigenschaften hatte:
Er ging durch keine nur halboffene Tür, so als fürchtete er, die Tür könne zuschlagen und ihn einklemmen.
Er legte sich nicht auf die von uns stolz präsentierten orthopädischen Hunde-Bettchen, sondern bevorzugte den nackten Fliesenboden.
Er verbellte, obwohl ansonsten eher ruhig und zurückhaltend, leidenschaftlich jedes Fahrzeug mit Anhänger.
Auch er hatte also seine „Geschichte“, aber wir hatten nie das Gefühl, nicht zurecht zu kommen, denn Doro und die Hundehilfe waren zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Stelle und die meisten Marotten erledigten sich mit der Zeit wie von selbst. In seinem Wesen war Jake ein liebevoller, bescheidener und fröhlicher Zeitgenosse, der unser Leben in vielfältiger Weise bereicherte. Leider waren uns nur drei Jahre mit diesem wundervollen Geschöpf vergönnt, bevor eine plötzlich auftretende Krebserkrankung uns zwang, ihn zu erlösen.
Zurück blieb Lotte, eine junge Hündin, ebenfalls aus Patras, die wir erst drei Monate zuvor in unsere Familie aufgenommen hatten. Auch hier waren die Tierschützerinnen vor Ort ebenso wie hier in Deutschland mit ihren Einschätzungen eine riesige Hilfe dabei, ein passendes „Match“ zu finden.
Lotte liebt Menschen, vor allem Kinder, über alles und auch die übrigen tierischen Hausgenossen haben trotz eines ausgeprägten Jagdtriebes nichts von ihr zu befürchten. Allerdings ist sie in mancher Beziehung ein sehr unsicheres Wesen, das nur sehr schwer Kontakt oder gar Freundschaft zu anderen Hunden knüpft. Mit Jake kam sie zuvor super zurecht, aber mit der Suche nach einem neuen „Hundebruder“ taten wir uns lange schwer. Für die „Engelsgeduld“, mit der uns die Hundehilfe in dieser Zeit zur Seite stand, sind wir sehr dankbar.
Seit einigen Wochen lebt nun wieder ein Hundesenior bei uns und schon jetzt kann man sagen, dass sich die lange Suche gelohnt hat. Bilbo (früher Komis) hat lange Zeit in einem Tierheim in Athen im Zwinger gelebt und galt angesichts seines Alters (8+) und einer Leishmaniose-Vorerkrankung als kaum noch vermittelbar. Als Doro mir sagte, dass er der Hund sei, den wir suchen und Lotte bestimmt mit ihm klarkäme, waren wir zwar skeptisch, ließen uns aber zum dritten Mal darauf ein, einen Hund direkt aus Griechenland aufzunehmen. Wir haben es wieder nicht bereut! Mit seiner ruhigen, ausgeglichenen und freundlichen Art begeistert er nicht nur uns, sondern vor allem Lotte. Bilbo lässt ihr genau den Raum, den sie braucht, um sich wohl und sicher zu fühlen. Dadurch hat sie schon nach kurzer Zeit ihr Misstrauen gegen den „Eindringling“ abgelegt und die beiden wachsen als Team immer mehr zusammen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir die Zusammenarbeit mit der Hundehilfe Europa stets als große Hilfe empfunden haben. Im Mittelpunkt des Interesses steht immer zunächst der betreffende Hund und erst dann alles weitere.
Das persönliche Engagement, mit dem hier zu Werke gegangen wird, ist bemerkenswert, vor allem, da es zu 100% ehrenamtlich erfolgt. Daher haben wir von Zeit zu Zeit mit kleinen Spenden oder einer Futterpatenschaft versucht, die Arbeit der Hundehilfe zu fördern und werden dies auch gewiss in Zukunft gerne machen.

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